Mittwoch, September 07, 2005

Laith Al-Deen - „Die Frage wie“
Großartige Pop-Poesie aus Mannheim

Seit seinem ersten Hit „Bilder von Dir“ ist der Deutsch-Iraker Laith Al-Deen nicht mehr aus der deutschen Soulpop-Sparte wegzudenken. Mit „Die Frage wie“ veröffentlicht er nun sein fünftes Album im fünften Jahr.

Obgleich er aus Mannheim kommt, stand Laith Al-Deen nie im Schatten der Söhne Mannheims oder ihres Frontmans Xavier Naidoo. Von Beginn an ging er seinen eigenen Weg und eroberte mit eingängigem Pop, poetischen Texten und seiner souligen Stimme die Herzen seiner Fans.

Inzwischen ist er gereift, seine musikalische Bandbreite ist breiter geworden: So setzt er mit dem orientalisch angehauchten „Damit ich wieder schlafen kann“ neue Maßstäbe. Auch die Vertonung des Hermann-Hesse-Gedichts „Liebe“ ist ungewöhnlich – gelingt jedoch mit minimalistisch-puristischem Arrangement und sphärischen Klängen. Die restlichen neun Songs bewegen sich zwischen Pop, Rock, Soul und Blues.

Die Arrangements sind klar und natürlich, auf überflüssige Samples wurde weitgehend verzichtet. Zentrales Thema der einfühlsamen, teils melancholischen Texte ist, wie so oft, die Liebe. Doch in der unverkennbar-samtigen Stimme von Laith Al-Deen klingt es niemals verkitscht-peinlich, sondern einfach nur schön. Da verwundert es fast ein wenig, daß er seine ersten musikalischen Gehversuche mit 14 in einer Heavy-Metal-Band machte. Davon ist in Liedern wie der Ballade „Sag mir, daß Du es bist“ oder der poppigen Single „Leb den Tag“ wahrlich nichts mehr zu hören.

Laith Al-Deen hat sich mit seinem neuesten Longplayer selbst übertroffen. Es stellt sich lediglich „Die Frage wie“ er dieses Album noch einmal übertrumpfen will.